Deponia, Das Rollenspiel – Spielvorstellung

Ich muss zugeben, ich war nicht sonderlich erfreut, als ich gehört habe, dass das Spiel, auf das ich so heiß war, mit Fate arbeiten wird. Aus irgendeinem Grund bin ich nie mit Fate warm geworden. Damals habe ich mit Fudge angefangen und es war mir zu abstrakt. Aber nach dem Lesen des schön kurzem Regelteils konnte ich mir deutlich mehr darunter vorstellen und freue mich auf viele Runden in der Welt von Deponia.


Die Welt:

In den Videospielen zu Deponia wird ein relativ kleiner Teil der Welt abgedeckt. Im Rollenspiel gibt es ein Vielfaches mehr an Ländern und Kontinenten. Fast alle sind an unsere Welt angelehnt und meist mit sehr witzigen Namen, wie etwa Drecksiko, Rostralien oder Transvoltanien, versehen. Viele folgen gewissen Klischees, die es einem einfach machen eine Vorstellung zu haben. So ist Germ etwa (letztlich Deutschland) in einen Norden und einen Süden geteilt. Der Norden ist geschäftig, hat keinen Spaß und der Süden, durch Krankheiten und Seuchen heimgesucht, bewohnt von Zombies, die lustige Trachten tragen, trinken und gerne Fußball spielen. Auf der Karte von Deponia (siehe Linkliste) gibt es ein paar Eindrücke von Orten in Deponia, die sehr aussagekräftig sind.

Das System:

Deponia – Das Rollenspiel nutzt Fate Trash, eine Abwandlung von Turbo Fate. Die Charaktere werden um Konzepte, Dilemma und Aspekte gebaut. All diese Sachen beschreiben den Charakter und können vom Charakter im Spiel genutzt werden um Boni auf ihre Würfe zu bekommen. Zum Würfeln werden die speziellen Fudge-Würfel genutzt. Wer ein genaueres Bild von Fate haben möchte kann sich sowohl Fate als auch Turbo Fate kostenlos runterladen (siehe Linkliste).

Fate Trash vereinfacht Turbo Fate noch ein wenig weiter, ergänzt aber auch ein paar eigene Sachen um das Point&Click-Adventure-Feeling zu vermitteln. So kann die Gruppe einmal während einer Runde „Abspeichern“ und dann jederzeit an genau diese Stelle wieder zurückspringen (wie bei einem PC-Spiel). Außerdem gibt es die Itemkarten, man kann immer wieder Gegenstände finden und dann auch kombinieren, so kann der Spielleiter Rätsel bauen, welche dann gelöst werden müssen. Fahrzeuge bekommen auch ein paar genauere Regeln und verhalten sich letztlich wie NPCs mit Aspekten und Stress. Als optionale Regeln gibt es das Waffen- und Rüstungssystem, die dann unterschiedlichen Schaden austeilen bzw. einstecken können. Die Spieler werden dennoch motiviert einen gewaltlosen Ansatz für die Probleme zu finden.

Das Material:

Das Buch zu Deponia kommt als schönes Hardcoverbuch und beinhaltet zusätzlich noch ein DIN A 2-Wendeposter der Karte von Deponia (gibt es auch als PDF zum Herunterladen), sowie vier Bögen Itemkarten (eine Seite ist leer zum Erstellen eigener Itemkarten). Das Buch besteht aus zwei groben Teilen, der größere (etwa 170 der 240 Seiten) ist ein Reiseführer durch Deponia in denen alle Gebiete der Welt beschrieben werden. Man erhält Informationen zu den Fraktionen, wichtigen Persönlichkeiten und Abenteuermöglichkeiten. Im Anschluss werden die Regeln des Systems erklärt. Der Großteil des Buches ist wirklich schön, die Abbildungen und Karten sind sehr hübsch. Allerdings sind einige der Bilder sehr verpixelt und an einer Stelle hat jemand beim Layout gepennt, denn eine Abbildung verdeckt Teile des Textes. Das ist wirklich sehr schade, zumal das beim groben, ersten Überblättern des Buches direkt ins Auge fällt.

Ebenfalls Schade ist es, dass der Uhrwerk-Verlag nicht das gesamte Material, wie es im Regelwerk angekündigt ist, zur Verfügung stellt. Die Itemkarten sollen auch als Download zur Verfügung stehen, sind es aber nicht.


Für wen ist Deponia etwas:

  • Für Spieler und Spielleiter, die Deponia lieben (ist ja wohl klar) und selber einmal die Welt erkunden wollen
  • Für Freunde von Fate, erzählerischem Spielen und abgefahrenen Charakteren
  • Für Spieler, die das Gefühl eines Point&Click-Adventures auch mal am Tisch erleben wollen

Für wen ist Deponia nichts:

  • Für Spieler und Spielleiter, die nichts mit knappen Regeln anfangen können
  • Für Spieler, die keine typischen Adventure-Rätsel mögen
  • Für Leute, die lieber in Elysium hocken und auf das Ende warten wollen

Linkliste:

Seite vom Uhrwerk-Verlag

Charakterbogen von Deponia

Karte von Deponia

Fate als kostenloser Download

6 Gedanken zu “Deponia, Das Rollenspiel – Spielvorstellung

    • Ja, als ich die Vorstellung geschrieben habe gab es die noch nicht und es hat knapp drei Wochen gedauert bis sie auf der Seite aufgetaucht waren.

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      • Das ist mit schon klar. Ich finde es nur für zukünftige Leser hilfreich, eine kleine Anmerkung zu hinterlassen, dass die gesamten Itemkarten nun verfügbar sind und eventuell die Linkliste zu aktualisieren.

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  1. Pingback: [Rezension[ DEPONIA – Das Rollenspiel |

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