Shadow of the Demon Lord – Fazit

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Wie versprochen gibt es nach der abgeschlossenen Kampagne mein ausführliches Fazit. Das Wichtigste zuerst, wir sind sehr zufrieden mit den Regeln und SotDL bietet sehr viel. Ich versuche soweit ins Detail zu gehen wie möglich und alle Aspekte zu beleuchten.


Auswahl

SotDL bietet eine unglaubliche Fülle an Wahlmöglichkeiten, das Grundregelwerk ist schon vollgestopft mit Pfaden, mit dem Kompendium, den Ergänzungsbänden und den Poisoned Pages ist die Auswahl noch einmal größer. Wer hier nichts findet, der ist selbst schuld. Die Auswahl war für mich damals der „Selling Point“ für das System.

Regeln

Die Regeln sind schnell gelernt und einfach. Direkt Regeln nachschlagen musste ich nach der zweiten Session nicht mehr, eher Zauber und Talente, um Fragen der Spieler zu klären. Wer das Grundprinzip verstanden hat, der weiß wie alles funktioniert. Das ermöglicht ein sehr flüssiges Spiel. Einige Elemente sind nicht hundertprozentig klar beschrieben und diverse Regeln lassen dem Spielleiter viel Spielraum. Gerade was die Professionen angeht kann der SL frei verfügen, ich persönlich mag das.

Komplexität

Das Spiel fängt sehr regelleicht an, die Charaktere haben wenige Talente, was aber schnell mehr wird und den Spielern mehr Möglichkeiten beschwert. Da aber nur bei wenigen Pfaden komplett neue Mechaniken eingefügt werden, bleibt die Komplexität moderat. Nach jedem Abenteuer etwas Neues zu bekommen finde ich persönlich aber toll und die Spieler haben sich jedes Mal gefreut.

Aufwand für die Spieler

Eine Sache ist ganz wichtig in SotDL, die Spieler müssen sich selbst um diverse Sachen kümmern. Gerade im späteren Verlauf haben die Charaktere viele Talente, die von ihnen selbst überblickt werden müssen, da kann sich der SL nicht auch noch drum kümmern. Auch erfordert der Aufstieg Eigeninitiative von den Spielern, dass sie Ideen haben, was sie wollen. Auch ist es ratsam, dass die Spieler sich die nötigen Werke zulegen. Meine Spieler haben sich alle zumindest das Grundregelwerk besorgt und mir so extrem viel Arbeit abgenommen.

Aufwand für den Spielleiter

Ich persönlich finde den Aufwand in SotDL für den SL moderat. Zumindest wenn die Spieler gut mitmachen und oben genannte Eigeninitiative erbringen, kann man sich auf die Abenteuer konzentrieren. Das Regelwerk ist sehr übersichtlich und man gut damit arbeiten, um alles vorzubereiten.

Kämpfe

Unsere Kämpfe gingen immer relativ flott, die Spieler kannten ihre Charaktere und wussten, was sie machen wollten. Es gab nur wenige Verzögerungen, wenn waren es kleinere Fragen zu Zaubern oder Talenten. Das Initiative-System mit langsamen und schnellem Zug ist gut angekommen. Das Prinzip mit der Regulierung der Schwierigkeit ist in meinen Augen einfach klasse. Jeder Gegner hat eine Schwierigkeit angegeben und in einer Tabelle sieht man welche Schwierigkeiten für welche Stufe passende Begegnungen ergeben. Wenn ich einen schweren Kampf haben wollte, dann hatten die Spieler auch zu tun, wenn es eher leicht sein sollte, dann hatten die Spieler es auch nicht so schwer.

Tödlichkeit

SotDL ist tödlich. Meine Spieler hatten an vielen Stellen verdammt großes Glück bzw. die richtigen Fertigkeiten. Unser Zwerg ist dreimal fast ins Verderben gestürmt und auch der Goblin hatte an mehreren Stellen einfach nur Glück, dass er nicht getroffen wurde, da er dann direkt gestorben wäre. Es gibt viele Talente und Zauber bei Gegnern, die ein direktes Ableben der Charaktere bescheren kann. Und wenn der SL es wirklich auf den Tod eines Charakters anlegt, dann hat er die nötigen Mittel. Ich persönlich mag es fair und so war ich dann auch. Außerdem hatten wir einen richtigen Heiler im Team, der unglaublich mächtige Zauber hatte und so für die nötigen HP gesorgt hat.

Ausrüstung und Geld

Hier ist unser einziger Kritikpunkt beim Spiel, aber den gibt es bei sehr vielen Systemen. Irgendwann weiß man nicht mehr so recht wohin mit dem lieben Geld, denn man hat sich alles gekauft und sammelt weiterhin Schätze. Für die nächste Runde habe ich ein paar Dinge vorbereitet, damit die Gruppe ihr Geld auch loswerden kann.

Die Spielwelt

Die Welt ist ja relativ wenig beschrieben, der Spielleiter hat viel Freiheit und auch das mag ich. Ich konnte ohne Mühe neue Orte und Fakten einführen. Wer detaillierte Beschreibungen haben will, der ist in SotDL leider fehl am Platz. In den Supplements werden viele Hintergründe detaillierter beschrieben, aber eben keine Orte.

Supplements

Ich habe es schon angesprochen, es gibt viele Ergänzungen für SotDL mit neuen Abstammungen, Pfaden, Zaubern, Kreaturen und Informationen. Ich finde diese allesamt sehr gut. Natürlich braucht man nicht alle, es kommt immer auf den Fokus des Spiels drauf an. Wenn man z.B. nichts mit den Elfen und Feen zu tun haben will, dann braucht man nicht „Terrible Beauty“. Auch gibt es mit „Forbidden Rules“ einen Band mit alternativen und optionalen Regeln für all jene, die etwa lieber Power Points statt Castings haben wollen oder Fertigkeiten haben wollen.

Was werde ich in der nächsten Kampagne anders machen?

Dieser Punkt ist sicherlich für den einen oder anderen sehr interessant. Es gibt nicht viel, dass ich ändere. Zum einen werden die Abenteuer länger, wir hatten bei den meisten Abenteuern eine Sitzung und das war etwas kurz, wir werden in Zukunft ein Abenteuer ausdehnen, um so mehr Zeit für Erkundung, Rollenspiel und Charakterentwicklung zu lassen. Dann werde ich Ergänzungen für Ausrüstungen einführen, damit die Spieler mehr Geld ausgeben und sich auch größere Sachen (Unterschlupf, Netzwerk, etc.) zulegen können. Wir werden vielleicht die eine oder andere Optionalregel besprechen, aber das geschieht als Gruppe, das entscheide ich nicht alleine. Und da wir jetzt alle Erfahrung haben, lasse ich direkt zu Beginn alle Abstammungen zu, bei der letzten Kampagne habe ich diverse von ihnen gesperrt, damit es einfacher ist.


Abschluss:

Ich kann SotDL nur wärmstens empfehlen. Man hat unglaubliche Auswahl, viele Freiheiten und tolle Regeln. Natürlich ist das System nicht für alle etwas, aber anhand meiner Vorstellung, der Spielberichte und des Fazits kann man sich wohl ein sehr genaues Bild machen, ob es etwas für den einzelnen ist. Meine Gruppe ist mehr als begeistert und wir machen direkt weiter.

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