Warhammer 40k Wrath&Glory – Preview

wrathglory

Zum Free RPG Day gab es die Gelegenheit einen ersten Blick auf das neue WH40k-Spiel zu werfen. Seit gestern kann man auch in den Genuss der PDF kommen, was ich auch gleich mal getan habe. Ich beziehe mich dabei bewusst erstmal nur auf die Regeln, denn das Abenteuer wird erst die Tage getestet.


WH40k Wrath&Glory macht vieles anders, sehr vieles. Die wichtigste Änderung ist für viele vermutlich die Abkehr vom typischen W100-System, was man aus den bisherigen WH40k-Ablegern und von den älteren (und bald auch der neuesten) WHFR-Spielen kennt. Des Weiteren soll es diesmal ein Regelwerk für alles geben, gemischte Gruppen sollen möglich sein. Es kann also sein, dass Space Marines Seite an Seite mit Gardisten, Tech-Priestern oder auch Xenos (ich bewerte das mal nicht) kämpfen.

Aber wir fangen ganz von vorne an, nämlich das Würfelsystem. Hier kommen in Zukunft W6 zum Einsatz und man bildet einen Pool aus Attribut und Fertigkeit plus eventuelle Boni von Ausrüstung, Talenten oder sonstigem. Jede Vier und jede Fünf sind ein Icon, also ein Erfolg, und jede Sechs sind zwei Icons, also zwei Erfolge. Passend dazu gibt es natürlich auch gleich Würfel, welche dieses Prinzip draufgedruckt haben. Die Erfolge werden dann mit der Schwierigkeit verglichen, hat man mehr Erfolge, dann ist die Probe geschafft. Hat man eine oder mehrere Sechsen übrig, dann kann man diese „shiften“ und so mehr Informationen rausholen, seine Aufgabe schneller erledigen oder zusätzliche Bonuswürfel beim Schaden würfeln. Wer das nicht will, der macht einfach einen Glory Punkt daraus und gibt es in den Gruppen-Pool. Einen Würfel habe ich dabei noch nicht genannt, den sogenannten Wrath Die, einer der Würfel aus dem Pool wird, bei fast allen Proben, zum Wrath Die. Zeigt dieser eine Sechs, dann bekommen man einen Glory Punkt, bei einer Eins gibt es eine Komplikation oder für den Spielleiter eine Ruin-Punkt.

Jetzt haben wir auch die zwei namensgebenden Dinge des Systems genannt, Wrath&Glory. Das Ganze ist ein typisches Ressourcensystem. Wrath ist die persönliche Ressource eines Spielers mit der er etwa Würfe neu würfeln kann. Die Glory-Punkte stehen der ganzen Gruppe zu und können z.B. für Bonuswürfel getauscht werden oder man klaut damit dem Gegner die Initiative. Ruin ist das Gegenstück des Spielleiters und wird quasi wie Glory, nur eben für NPCs, eingesetzt. Beim Lesen der Regeln musste ich die ganze Zeit an das 2D20-System von Modiphius denken, wo genau solche Ressourcen auch genutzt werden. Bonuspunkte gibt es ja schon lange, aber so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass wir davon in Zukunft noch viel mehr solcher Meta-Ressourcen sehen werden und ich weiß nicht, ob mir das gefällt.

Auch beim Kampf geht W&G einen typisch modernen Weg, es beginnt immer ein Spieler (außer der SL nutzt Ruin), dann wird gewechselt. Es gibt trotzdem Initiative-Würfe, nämlich dann, wenn man den Gegner unterbrechen will. Ansonsten hat man eine Bewegung und eine Aktion, gegen erhöhte Schwierigkeit kann man noch eine Aktion versuchen. Munition kann man für Bonuswürfel einsetzen (also einen kleinen Bleiregen loslassen) oder um mehrere Gegner zu treffen. Bei Mobs muss man das nicht, die zählen als Einheit und je mehr Icons man übrig hat, umso mehr Gegner gehen zu Boden.

Mehr zu den Regeln liefert der Schnellstarter soweit nicht. Also gut, jeder Spieler hat Motivationen und Aufgaben, welche ihm Wrath bringt, wenn er sie erfüllt. Auch hat jeder Charakter Aspekte/Schlagworte, im Schnellstarter wird das Ganze etwas nebulös formuliert. Diese Schlagworte, etwa Imperial Guard, sollen dem Besitzer im entscheidenden Moment eine Hilfe sein, aber das war es auch schon an Erklärung. An sich finde ich ein solches Background-System ganz nett, ich hoffe aber inständig, dass es im eigentlichen Regelwerk auch anständig erklärt wird.

Rein gar nichts gab es zu Psionik. Klar, es ist ein Schnellstarter, aber für mich ist so ein Heft immer Werbung und wenn sie schon nicht kostenlos ist, dann sollte ich wenigstens einen ordentlichen Eindruck bekommen. Ja, es wird eine Battlemap mitgeliefert und auch Token (die man bei der PDF erstmal rauskopieren muss), allerdings kriegt man für ein paar Euro mehr anderswo schon ganze Regelwerke (als PDF wohlgemerkt). Generell kann man hier gut sehen, wie viel Profit aus dem Spiel geschlagen werden soll. Den Einstieg bekommt man für knapp 100 Taler, mitsamt Spielkarten, Würfeln und so weiter. Ich sehe auch noch nicht, warum ich W&G kaufen sollte, denn so richtig was Eigenes hat das Spiel (zumindest laut Schnellstarter) nicht. Es nutzt bekannte Dinge aus anderen Spielen und stempelt einmal WH40k drauf, allein das wird vermutlich schon die Verkaufszahlen ankurbeln, aber ich bin echt noch skeptisch.

Es fehlt noch der Spieltest für ein abschließendes Fazit, aber derzeit fehlt mir noch so einiges, dass ich W&G gut und empfehlenswert finde. Ich glaube, wenn ich das Infinity RPG als Grundlage nehme, könnte man mit 2D20 ein besseres Spiel basteln, aber das ist mehr erster Eindruck. Wir werden sehen, was der Test bringt, dann gibt es mehr dazu.

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