Noirlandia – Spielvorstellung

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Über Kickstarter wurde das spielleiterlose Noirlandia finanziert. Das Besondere ist, dass es auf Oneshots ausgelegt ist. Jede Sitzung bringt eine neue Stadt, ein neues Verbrechen und sein komplett eigenes Spielgefühl.


Die Welt:

In Noirlandia gibt es keine vorgegebene Spielwelt, zu Beginn einer Sitzung bespricht die Gruppe gemeinsam in welcher Zeit und welchem Setting gespielt wird. Fest steht nur, dass in einer Stadt/Ortschaft gespielt wird und mittels Würfel wird das Problem der Stadt bestimmt. Den Rest (Architektur/Eigenheiten der Bevölkerung/usw.) bestimmt die Gruppe dann, wobei jeder Spieler über verschiedene Aspekte den „Besitz“ erhält. Kommt es zu Fragen zu einem Thema, so hat der Besitzer des Themas das erste und letzte Wort. Die Stadt besteht aus vier Teilen: Downtown, Pennerviertel, Außenbereiche und Oberschicht, welche jeweils eine Spielkartenfarbe zugeteilt ist.

Das System:

Charaktere werden in Noirlandia über Spielkarten erstellt. Es wird eine Karte mehr als Spieler gezogen und die Farbe und der Wert der Karte zeigt an, was für ein Konzept jeder Charakter hat. Die Spieler suchen sich dann einen Charakter aus und gestalten ihn aus, der übrige Charakter ist die Leiche. Jeder Charakter hat eine Verbindung zum Opfer und verschiedene Hinweise (werden anhand ihrer Farbe den verschiedenen Distrikten zugeordnet). Hinweise werden über Szenen untersucht. Ein Spieler ist der Protagonist dieser Szene, die anderen Spieler sind die Unterstützer und somit quasi die Spielleiter. Jede Szene beinhaltet eine Challenge-Probe und eine Investigation-Probe. Dabei würfelt der Protagonist abhängig von seinem Zustand einen oder mehrere weiße Würfel und ein Supporter einen oder mehrere schwarze Würfel. Der jeweils höchste Würfel wird verglichen und gibt dann an, was passiert. Die Abstufungen hierbei erinnern an die Apocalypse World. Bei den Investigation-Proben gibt es meist mehr schwarze Würfel, es passiert also immer etwas „Schlechtes“. Aus der Investigation-Probe kommen weitere Hinweise, Probleme oder gar der Tod des Protagonisten heraus. Weitere Szenen mit dem zutreffenden Spieler sind dann Rückblenden.

Das Spiel ist darauf ausgelegt alles auf Karteikarten zu schreiben und auf eine Pinnwand zu heften. Dabei werden Schnüre zur Verbindung der Hinweise genutzt. Wer Virtual Tables wie Roll20 oder Ähnliches nutzt, kann dies natürlich auch darüber lösen. Wenn dann drei Hinweise miteinander verknüpft wurden, dann kann man eine der großen Fragen beantworten. Diese sind:

  • Warum wurde das Opfer getötet?
  • Wie wurde es angestellt?
  • Wer hat es getan?

Wenn diese drei Fragen beantwortet wurden oder (aufgrund von Investigate-Proben) drei Distrikte eskaliert sind, endet das Spiel und der Prolog wird erzählt. Auch hier kommen wieder die weißen und schwarzen Würfel zum Tragen. Der Mord kann durchaus ungelöst sein oder die Probleme der Stadt können immer noch vorhanden sein, dennoch wird eine interessante Geschichte erzählt.

Das Buch:

Noirlandia umfasst knapp 100 Seiten und ist in schwarz-weiß gehalten. Es ist sehr übersichtlich gehalten und liest sich sehr gut. Sehr positiv hervorheben muss ich das Spielbeispiel. Zu den einzelnen Regeln und Bereichen gibt es immer eine passende Szene und bietet einen wirklich guten Eindruck wie eine Runde aussieht.


Für wen ist Noirlandia etwas:

  • Für Spieler und Spielleiter, die in beide Rollen schlüpfen wollen
  • Für Leute, die gemeinsam eine Geschichte erzählen wollen
  • Für Spieler, die viel Freiheit lieben

Für wen ist Noirlandia nichts:

  • Für Spieler und Spielleiter, die umfangreiche Mechaniken brauchen
  • Für Leute, die traditionelle Abenteuer haben wollen
  • Für Spieler, die einen umfangreichen Charakter mit einer Vielzahl an Werten haben wollen

Linkliste:

Seite von Noirlandia

Kickstarter von Noirlandia

7 Gedanken zu “Noirlandia – Spielvorstellung

    • Du kannst grundsätzlich alles machen, sei es eine SciFi-Welt (eine Asteroidenkolonie war als Beispiel genannt), Fantasy oder Moderne. Vorgegeben ist nur, dass es ein Mordopfer gibt und, dass alle eine Verbindung zum Opfer hatten.

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