Würfelgeflüster – Spielerbelohnungen, Nebenbeschäftigung und Operationsbasen

Als Spielleiter hat man ja immer ein etwas anderes Bild und andere Schwerpunkte als seine Spieler. Gerade das Thema Belohnungen und Erfahrung habe ich lange Zeit nicht so im Blick gehabt. Aber Spielern ist das sehr wichtig und es gab früher des Öfteren Momente in denen die Spieler nach einem Oneshot dennoch Erfahrungspunkte und natürlich Loot haben wollten.


Meine Coriolis-Gruppe ging sehr motiviert in die erste Runde und hat (erwartungsgemäß) einen völlig anderen Weg eingeschlagen, als ich es mir vorgestellt habe. Aber das war auch kein Problem, da ich eh immer eher Mini-Sandboxes vorbereite. Allerdings waren einige Spieler doch sehr gierig und sind fast zu Weltraumkorsaren geworden, wollten sie doch ein Schiff ihrer Rivalen direkt verkaufen und auch das gefundene Schiffswrack sofort abschleppen und zu Geld machen. Allerdings machte ihnen dann meine Anmerkung, dass sie dann wirklich als Korsaren behandelt und sicherlich ein hohes Kopfgeld (die Rivalen haben einen reichen Patron) auf sie ausgesetzt werden würden, doch etwas Sorgen. Sie gingen dennoch nicht leer aus, denn neben allerlei Waren freuten sich unser Techniker über neues Material und der Söldner über eine neue Waffe. Was es mit der merkwürdigen Technologie aus dem Wrack auf sich hat wissen sie auch noch nicht.

Als Spielleiter muss man immer ein bisschen aufpassen, dass die Spieler nicht zu viel bekommen, aber eben auch nicht leer ausgehen. Es müssen auch nicht immer Gegenstände oder Waffen sein, auch Kontakte, Geheimnisse oder Informationen können sehr gute Belohnungen für die Spieler sein. All diese Dinge bringen mich auch zu einer guten Möglichkeit den Spielern abseits eines Abenteuers oder einer Quest viel zu bieten. Das Stichwort heißt Nebenbeschäftigung. Nicht immer sind die Spieler unterwegs, oft genug ruhen sich sie sich auch aus. Meist werden diese Szenen nicht groß ausgespielt, einige Spiele und Systeme haben dies aber als elementaren Bestandteil enthalten (z.B. Blades in the Dark). Nicht jede Session muss man so etwas machen, meine DnD5-Runde bekommt aber demnächst so eine Gelegenheit, um sich auszurüsten, Kontakte aufzubauen oder neue Informationen zu sammeln. Ich bin gespannt, was meine Spieler daraus machen.

Jeder Spieler und jeder Spielleiter hat für irgendwas eine Schwäche oder ein Element, was er immer gerne dabei hat. Was ich über alles liebe sind der Aufbau einer Basis und Organisationen. Viele meiner Lieblingssysteme haben so etwas direkt enthalten, ein Grund vermutlich, warum ich diese so mag. Gerade im Hinblick auf Nebenbeschäftigungen ist eine eigene Organisation eine wunderbare Ergänzung, auch wenn die Spieler schon auf höheren Stufen sind und Leute um sich scharen, kann man das Ganze in geordnete Bahnen lenken. Viele OSR bieten ja für die höchsten Stufen solche Dinge an, etwa der Krieger, der seine eigene Feste erhält oder der Mönch mit seinem eigenen Kloster. Also warum nicht ein eigenes Wirthaus aufbauen und so Dreh- und Angelpunkt in einer Ortschaft sein? So kann man jede Menge neuer Leute kennenlernen und man hat die Möglichkeit Gerüchte aus aller Welt aufschnappen. Oder doch lieber das Netzwerk aus Spionen? Man muss das Ganze nicht detailliert mechanisch festlegen, auch wenn es diverse Supplements gibt, die das unterstützen. Aber für die Spieler ist es etwas Tolles, wenn sie Kopf von etwas Großem sind und genau das ist die Hauptsache.


Fazit:

Es gibt viele Möglichkeiten den Spielern mehr zu bieten als das Erfüllen von Quests und Abseits der Haupthandlung ist es schön auch ein wenig Abwechslung zu haben. Was die Spieler dann damit anfangen ist ihre Sache.

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