Sleepaway – Spielvorstellung

Wie auch schon Apocalypse World mit den Powered by the Apocalypse-Spielen und Blades in the Dark mit den Forged in the Dark-Spielen ziehen auch Dream Askew und Dream Apart langsam mehr und mehr Spiele nach sich. Ein solches Belonging Outside Belonging-Spiel ist Sleepaway, in dem man in die Idylle eines Sommercamps, auch wenn immer eine Gefahr lauert, alles zu zerstören.


Das Setting:

In Sleepaway kreiert die Gruppe zusammen ein Sommercamp und dessen Mitarbeiter und Bewohner. Wo und in welcher Zeit ist Sache der Gruppe, mit dem beantworten von Fragen und der Wahl von Features und Orten erstellt man sein ganz eigenes Camp. Auch die Wahl der jeweiligen Playbooks und Setting-Elemente individualisieren das Camp und die Themen, die bespielt werden.

Das Spiel:

Sleepaway ist ein spielleiter- und würfelloses Rollenspiel. Jeder in der Gruppe sucht sich ein Playbook aus, etwa den Athleten, den Neuling oder den Rettungsschwimmer und beantwortet mehrere Fragen beziehungsweise sucht sich Features aus. Jedes Playbook hat starke Moves, also Dinge, in denen man gut ist. Diese kosten ein Token, um Token wieder zu bekommen muss man schwache Moves, welche die Schwächen einer Person zeigen, vornehmen. Außerdem bekommt man Token, wenn man dem Lure eines anderen Charakters folgt, so bekommen die Mitspieler etwa ein Token, wenn sie den Rettungsschwimmer nach Hilfe fragen, wie sie sich über Wasser halten können.

Zusätzlich wählt jeder ein Settingelement aus, etwa das Feld, der See oder die Magie. Jedes Element hat Tipps es zu benutzen und Anweisungen, wann der jeweilige aus der Gruppe das Element aufnehmen und wann er es ablegen soll. Auch hat jedes Settingelement eigene Moves. Im Laufe des Spiels, kann es durchaus sein, dass die Settingelemente an jemand anderes weitergegeben werden, gerade wenn der jeweilige Spieler selbst Teil der Szene ist.

Die Gefahr im Spiel ist der Lindwurm, ein Gestaltwandler, der äußert brutal und gefährlich ist. Wer für den Lindwurm agiert, wird über Spielkarten entschieden. Wenn der Lindwurm agieren soll, schließen alle die Augen, der durch die Karten außerwählte zieht drei Karten und sucht sich eine Karte aus. Diese legt er auf einen Ort oder eine Person auf dem Tisch. Die Farbe und der Wert der Karte bestimmt den Effekt und das Ergebnis wird von der ganzen Gruppe interpretiert.

Sehr gut gefällt mir, dass es direkte Hilfen gibt, wenn man nur einen Oneshot spielen möchte, dabei werden unter anderem bestimmte Karten aus dem Deck entfernt. Wer ansonsten das Erlebnis anpassen möchte, der kann sogenannte „Strangeness Elements“ einfügen. Das sind wie Settingelemente, nur deutlich abstrakter, etwa der Underhill King, der seinen Hofstaat unter dem Berg hat. Noch ein interessantes Element sind die Rituale, welche von jedem in der Gruppe gestartet werden können. Jedes Ritual hat einen Trigger wie es zu starten ist, mehrere Moves und einen Abschluss. Mit den Ritualen kann man viel zum Hintergrund, den Charaktere und ihren Ängsten und Schwächen herausgefunden werden, aber auch einfach die Geschichte in eine bestimmte Richtung gelenkt werden.

Das Buch:

Sleepaway ist in Schwarz-Weiß gehalten und vom Layout her sehr übersichtlich gehalten. Ein Großteil wird durch die Playbooks und Settingelemente, sowie den Ritualen eingenommen. Der eigentliche Regelteil ist sehr gering. Ich fand den Abschnitt zum Lindwurm teilweise etwas schwer verständlich, habe für mich aber einfach festgelegt, wie ich das handhabe. Gut finde ich, dass es eine Hilfe gibt, wie man Sleepaway online spielen kann.


Für wen ist Sleepaway etwas:

  • Für Spieler (und Spielleiter), die ein völlig anderes Setting bespielen wollen
  • Für Leute, die Fans der Belonging Outside Belonging-Spiele sind
  • Für Spieler, die ohne viele Regeln spielen wollen

Für wen ist Sleepaway nichts:

  • Für Spieler (und Spielleiter), die stark verregelte Spiele wollen
  • Für Leute, die es nicht abstrakt mögen
  • Für Spieler, die viel Charakterentwicklung auf dem Papier (Charakterbogen) wollen

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