Tiny Dungeon 2E – Spielvorstellung

Direkt nach dem Ende des Crowdfundings der deutschen Version von Tiny Dungeon 2E gab es für Unterstützer die PDF-Version. Ich kann mich nicht daran erinnern so schnell meine Belohnung zu erhalten. Tiny Dungeon 2E will ein kompaktes, minimalistisches Fantasy-Rollenspiel sein und als Fan von regelleichten Systemen für mich sehr interessant.


Die Welt:

Tiny Dungeon 2E hat keine feste Welt, man kann mit den Regeln so ziemlich jede Form von Fantasywelt bespielen. Wer sich nicht selbst etwas überlegen möchte bzw. seine eigene Welt erschaffen möchte, der greift einfach zu einem der 23 Mikroszenarien, die einem grob ein Setting mit einigen Elementen vorschlagen. Natürlich muss man hier trotzdem noch etwas Arbeit hineinstecken, aber es sind sehr spannende Ideen dabei.

Das System:

Tiny Dungeon 2E ist ein minimalistisches Fantasy-Rollenspiel. Für eine reguläre Probe würfelt man zwei W6, wobei eine 5 oder 6 ein Erfolg der Probe bedeutet. Hat man einen Vorteil, dann darf man einen dritten Würfel dazu nehmen, bei einem Nachteil bleibt einem nur ein W6.

Charaktere werden ebenfalls recht kompakt gehalten, man wählt ein Vermächtnis (z.B. Mensch, Zwerg oder Baumschrat), sucht sich drei Merkmale (eine Mischung aus Fertigkeiten und Talenten), sowie eine Waffenkategorie aus, mit der man versiert ist. Wer kein passendes Vermächtnis findet, kann sehr einfach selbst etwas basteln, denn dieses besteht neben einer Beschreibung, nur noch aus einem Merkmal und den Lebenspunkten, mit denen man startet.

Über die Merkmale wird sehr vieles geregelt, hier findet man dann Eigenschaften wie den Berserker, Vorratsmeister oder die Eigenschaft Wachsam. Die Merkmale lassen einen die Standardregeln etwas aushebeln (Vorteile erhalten, mehr Schaden verursachen, etc.) oder ermöglichen einem überhaupt erst bestimmte Möglichkeiten, etwa Magie zu wirken. Das Maximum beträgt sieben Merkmale, danach kann man sie nur noch austauschen.

Der Kampf funktioniert sowohl mit Miniaturen als auch mit Zonen (das entscheidet die Gruppe) und jeder Teilnehmer hat zwei Aktionen. Man darf eine Aktion zweimal machen (also auch zweimal angreifen) und agiert nach Initiative, welche durch das Addieren von zwei W6 bestimmt wird. Angriffe machen in der Regel einen Punkt Schaden; Monster oder Merkmale können dies beeinflussen.

Es gibt diverse optionale Regeln mit denen man seine Runde anpassen kann. Das geht über kritische Proben, Rüstung, Prestigemerkmale bis hin zu Verschleißpunkten für Ausrüstung. Auch hier darf man keine allzu große Komplexität erwarten, dafür ist dieses Spiel aber auch nicht ausgelegt.

Das Buch:

Tiny Dungeon 2E gibt es auf Englisch und Deutsch, wobei sich beide Versionen etwas unterscheiden. Bei der deutschen Umsetzung springt sofort ins Auge, dass sie vollfarbig ist und auch teilweise neue Illustrationen hat. Sie ist sehr übersichtlich gestaltet und vom Layout und Schrift gut lesbar. Mit 209 Seiten ist Tiny Dungeon 2E kompakt, aber das ist auch der Anspruch des Werkes. Es ist auch zu erwähnen, dass von den 209 Seiten knapp über 120 Seiten durch die Mikroszenarien ausgemacht werden. Ich muss hier auf alle Fälle die gute Übersetzung ins Deutsche hervorheben, denn das Buch liest sich wirklich klasse. Das kenne ich so bisher nur von System Matters, dass mir nicht ständig etwas sauer aufstößt beim Lesen.


Für wen ist Tiny Dungeon 2E etwas:

  •  Für Spieler und Spielleiter, die ein regelleichtes Spiel mit niedriger Einstiegshürde suchen
  • Für Leute, die ihr eigenes Ding mit einem Regelwerk machen wollen
  • Für Spieler, die den Fokus eher auf das Rollenspiel legen

Für wen ist Tiny Dungeon 2E nichts:

  •  Für Spieler und Spielleiter, die komplexe und umfangreiche Regeln haben wollen
  • Für Leute, die eine vorgegebene Welt mit entsprechend viel Inhalt suchen
  • Für Spieler, die Attribute und Fertigkeiten haben wollen

3 Gedanken zu “Tiny Dungeon 2E – Spielvorstellung

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