Song of Swords – Fazit: „Banditenjagd“

Song of Swords

Die Beta von Song of Swords ist frei verfügbar und wir haben uns als kleine Gruppe hingesetzt und ein Testabenteuer gespielt. Song of Sords, geistiger Nachfolger von Riddle of Steel, ist vor allem eins: detailliert. Wer auf realistische Kämpfe steht, der ist bei diesem Spiel genau richtig.


Die Beta-Version (direkt auf der Seite von SoS erhältlich) hat über 300 Seiten und ist noch relativ unvollständig. Das Regelwerk strotzt vor Tabellen für Waffen (z.B. 30 Stangenwaffen von der Hellebarde bis hin zur Naginata), Trefferzonen und Wunden. Song of Swords ist kein Spiel für zwischendurch, der Großteil eines Charakters ist zwar nicht schwer zu erstellen, aber wenn es dann um Manöver, Talente und Kenntnisse geht, wird es schnell kompliziert. Die Liste an Manövern ist riesig, neben den einfachen Hieben und Schwüngen gibt es Paraden und Angriffe direkt auf die Waffe oder den Schild.

Das von mir konzipierte Abenteuer war sehr einfach gestrickt, denn der Fokus liegt auf dem Kampfsystem und das sollte entsprechend ordentlich getestet werden. Normale Proben sind einfach abzuhandeln, man würfelt W10 in Höhe des passenden Attributs oder Attributs plus Fertigkeit und jede 7 oder mehr ist ein Erfolg. Im Regelwerk gibt es zu jeder Fertigkeit Tabellen für passende Schwierigkeitsgrade und Modifikatoren.

Dann kam es zum ersten Kampf und hier gab es die ersten Verzögerungen. Es gibt keinerlei Optionen bzw. Regeln, wenn ein Fernkämpfer bereit ist und vor allen agieren könnte. Nach dem Kampfschema dürfen alle Charaktere, die nicht im Nahkampf sind als letztes agieren. Da muss ich mich definitiv nochmal schlau machen, denn das entspricht nicht der Realität. Ansonsten muss man halt ein wenig blättern, wenn man Song of Swords länger spielen will, dann empfiehlt es sich, die Manöver auf Karteikarten zu schreiben und so im Blick zu haben. Als Spielleiter kann man nicht alles im Blick haben, da müssen die Spieler selbst aktiv werden und mitmachen. Das war bei uns der Fall und jeder hat im Regelwerk nachgesehen.

Der Kampf in Song of Swords ist brutal, blutig und ziemlich realistisch. Ohne Rüstung (und davon gibt es im Spiel viel) ist man schnell am Boden. Die Räuber hatten mit ihrer Lederkleidung so gut wie keine Chance und wurden regelrecht niedergemetzelt. Die Wundtabellen im Regelwerk sind detailliert und die Verletzungen entsprechend beschrieben. Die Trefferzonen im Spiel sind vielfältig und man ist froh, wenn man an der anvisierten Stelle eine Form von Schutz hat.

Wir hatten sehr viel Spaß mit dem Abenteuer, jeder konnte glänzen und das System ist zu Beginn zwar viel und vielleicht unüberschaubar, aber der Kern ist nicht so schwer zu verstehen. Für eine Kampagne ist mir der Aufwand etwas zu groß, denn man muss viel zwischen verschiedenen Seiten blättern und braucht etwas Vorbereitung, um passende Herausforderungen zu schaffen.


Fazit:

Song of Swords ist etwas für Fans von realistischen Kämpfen in denen man sich und den Gegner einschätzen muss und schnell Entscheidungen treffen muss, denn es geht oft um Leben und Tod. Wer auf umfangreiche Ausrüstungs- und Waffenauswahl steht, kommt hier voll auf seine Kosten.

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