Casket Land – Fazit „Jagd durch die Wüste“

Nach ewig langer Zeit gibt es von mir mal wieder ein Lebenszeichen. Ich bin froh, dass ich nach einer leider viel zu langen Pause wieder mal dazu gekommen bin eine Runde spielen zu können. Wir haben uns einem Spiel aus der Zine-Challenge von Kickstarter gewidmet. Casket Land ist ein Weird West PbtA-Spiel und wir haben eine kleine Runde damit ausprobiert.


Spielleiter:

KyoshiroKami

Spieler:

  • Raskor als Sirion der Vielgetaufte, Preacher
  • ValmirRaukov als Barry, Miner

Für das Abenteuer habe ich mir sehr viele Ideen aus dem Computerspiel West of Loathing geholt, was sehr gut gepasst hat. Auch wenn Casket Land ein PbtA-Spiel ist, so unterscheidet es sich schon deutlich von anderen Ablegern. Zum einen kann man die Playbooks nicht so direkt als solche bezeichnen, denn die Charaktere sind mehr oder minder komplett fertig. Lediglich ein Aspekt des Charakters wird ausgewürfelt, der Rest ist fest vorgegeben. Auch gibt es keine Aufstiegsmöglichkeiten, geschweige denn, dass man Erfahrungspunkte sammeln kann. Das Spiel geht davon aus, dass Charaktere nicht lange genug überleben, um irgendwelche Steigerungen zu erfahren. Der Ansatz ist interessant, macht das Spiel aber vermutlich für viele Spieler etwas uninteressant.

Die Runde lief ohne große Probleme ab, ich habe aber auch sehr viel Erfahrung mit PbtA, ohne solches Vorwissen kann man Casket Land nicht spielen. Es ist mehr ein Zine, kein richtiges, vollwertiges Spiel, denn es gibt wenig bis keine Spielleiterhilfe. Auch funktionieren Moves eher wie normale Fertigkeitenwürfe aus anderen Rollenspielen. Wer nämlich feste Auswahlmöglichkeiten bei den Moves erwartet, der wird enttäuscht, es herrscht lediglich das Prinzip 10+ ist ein Erfolg und man schafft, was man sich vorgenommen hat, 7-9 ist ein Erfolg mit Haken und 6- ist ein Misserfolg. Alles andere muss vom Spielleiter kommen, wobei die Spieler natürlich helfen können.

Somit weicht Casket Land doch reletiv stark vom PbtA-Feeling ab, es funktioniert dennoch und wir hatten mit dem Abenteuer viel Spaß. Für kleinere Runden oder Oneshots ist es definitiv geeignet, für eine Kampagne fehlt es definitiv an Substanz. Derzeit ist Casket Land aber auch noch in der Alpha-Version und wird sicherlich noch ein paar Änderungen erfahren. Ich bin gespannt drauf und kann PbtA-Fans eine Empfehlung aussprechen, Leute, die mit PbtA bis jetzt noch keine Berührung hatten, werden eher weniger glücklich damit.


Fazit:

Sein Geld ist Casket Land definitiv wert, zumindest für mich als PbtA-Fan. Es gibt wenig Setting, aber ich liebe Weird West und durch West of Loathing habe ich viele Ideen für sehr coole Oneshots, wofür das Spiel bestens geeignet ist.

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