After the Moonfall – Kickstarter-Preview 1 Überblick

Durch Zufall bin ich auf ein sehr interessantes Projekt bei Kickstarter gestoßen. After the Moonfall ist das Rollenspiel zur Welt aus dem Brettspiel Tsukuyumi. Das Spiel stammt aus der Feder der Macher von Opus Anima und liefert eine wilde Mischung aus Sci-Fi, Fantasy, Post-Apokalypse und Pop-Kultur.


In After the Moonfall ist der Mond auf die Erde gestürzt und hat den weißen Drachen Tsukuyumi (nicht zu verwechseln mit dem Kami Tsukuyomi aus der Mythologie des Shinto) freigelassen. Der Sturz hat die Erde drastisch verändert und gezeichnet, sodass sie sich deutlich von unserer Welt unterscheidet. Der Drache hat seine gefährlichen Schergen, die Oni, mit sich gebracht. Doch die Ankunft des Drachen hat auch neues Leben beschert, etwa die Boarlords. Diese Wildschweine haben eine extrem schnelle, wenn auch nicht vollständige Evolution durchgemacht. Sie gehen auf zwei Beinen und haben Hände bekommen und können nun mit Waffen und Werkzeugen umgehen.

Generell sind die einzelnen Fraktionen von After the Moonfall sehr abgefahren, etwa die Cybersamurai, die ihren Geist mit der KI Amaterasu verschmolzen haben und nun in modernen Rüstungen kämpfen oder die Children of the Lion. Diese sind in der Lage die riesigen, mutierten Tiere Afrikas zu kontrollieren. Auf der Seite zum Brettspiel Tsukuyumi kann man sich etwas näher mit den einzelnen Fraktionen auseinandersetzen.

Die Spieler können laut Kickstarter-Kampagne zwischen zwei unterschiedlichen Spielmodi wählen. Als Teil der Sentinels verschreibt man sich dem Kampf gegen Tsukuyumi oder man schlägt sich auf die Seite einer Fraktion oder kann sogar seine eigene Fraktion gründen und sich seinen Platz in dieser Welt suchen. Sehr gut und interessant finde ich, dass ein Großteil des Buches die Welt beschreiben und illustrieren soll. Die Abbildungen in der Crowdfunding-Kampagne sehr auf alle Fälle sehr gut aus und machen Lust auf mehr.

Das Regelsystem von After the Moonfall heiß Story Tag-System und erinnert auf den ersten Blick an die zweite Edition von 7th Sea. Auf den zweiten Blick unterscheidet es sich aber deutlich (zum Glück) und ist meiner Meinung nach auch deutlich besser. Es gibt eine WIP-Version online, welche einen sehr guten Einblick in die Regeln liefert. Als Spielleiter muss man sich erst einmal damit abfinden, dass man nicht würfelt.

Proben werden nur von Spielern durchgeführt und wie bei Powered by the Apocalypse oder Forged in the Dark ist das Erzählen im Vordergrund. Ist es relevant, ob eine Aktion gelingt oder nicht, dann wird eine Probe absolviert. Hierbei nennt der Spieler seine Intention und der Spielleiter die Konsequenzen. Der Spieler wählt dann einen Hero Tag, eine Art Herangehensweise (z.B. „Meine innere Löwin“), und würfelt dann eine Anzahl an W6 gleich dem entsprechenden Attribut um Momentum zu generieren. Der höchste Würfelwert der W6 ergibt das Momentum, wobei jede 1 auf den anderen Würfeln das Momentum um jeweils 1 erhöht. Diese Mechanik kann durch Vorteile verändert werden, darauf gehe ich hier im speziellen nicht ein. Auch können Gegenstände oder äußere Einflüsse Bonusmomentum liefern.

Das erhaltene Momentum kann der Spieler dann eintauschen, etwa um die vom SL genannten Konsequenzen abzuwehren oder zusätzliche Stichwörter oder Effekte zu aktivieren. Auch der Hero Tag kommt mit Konsequenzen (der oben genannte Hero Tag „Meine innere Löwin“ etwa mit „Ich bin auffällig dabei“). Der Spieler muss die Kosten des Hero Tags bezahlen, damit er die Probe erfolgreich schafft.

Das ganze System ist sehr übersichtlich und regelarm gehalten, sehr gut gefällt mir das Thema Wissensgebiete. Wenn jemand ein solches Gebiet hat, dann muss er keine Proben ablegen, um eben solches Wissen abzurufen. Das erspart Zeit und sorgt nicht für einen Flaschenhals bei Abenteuern.

Auch die Charaktergenerierung ist recht übersichtlich, hier wählt man unter anderem seine Herkunft, seinen Aspekt, Ausrüstung und die Hero Tags. Die Erstellung der Hero Tags erinnert an die von Stunts in Fate. Es gibt gewisse Schemata nach denen man sich diese Hero Tags basteln kann. Je nachdem welches Schema man nimmt, sind die Kosten unterschiedlich. Hier können sehr individuelle Herangehensweisen erstellt werden und machen einen Charakter einzigartig.


Fazit:

Das Setting von After the Moonfall ist sehr speziell und vermischt viele unterschiedliche Elemente und Ideen. Aber genau darum gefällt es mir sehr gut, denn es ermöglicht viele verschiedene Ideen und Konzepte zu nutzen und für Spieler nutzbar zu machen. Außerdem ist das Story Tag-System schön regelarm und unterstützt erzählorientieres Rollenspiel. Ich hoffe auf eine baldige Proberunde, um zu schauen, ob das System deutlich besser funktioniert als 7th Sea 2nd Edition, was damals ja bei uns völlig durchgefallen war. Auf dem Papier (oder eben Bildschirm) macht das Story Tag-System eine sehr gute Figur und ich hoffe, dass der Kickstarter erfolgreich sein wird.

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