Space Kraken – Fazit

Nach meiner Preview zu Space Kraken habe ich fleißig weitergespielt und möchte natürlich ein umfangreicheres Fazit zu meinen Eindrücken geben. Ich beziehe mich natürlich auf den Prototypen und weiß, dass die fertige Version noch so einiges mehr bieten wird. Darauf freue ich mich sehr.


Solospiele haben bei mir einen recht schweren Stand. Nicht mich falsch verstehen, es gibt sehr tolle Spiele wie Ironsworn oder auch Erweiterungen für bekannte Rollenspiele. Aber wie einige nur Rollenspiel am Tisch spielen wollen, so brauche ich (Mit-)Spieler, damit ich so richtig Spaß habe. Ansonsten fehlt mir etwas und gerade die vielen kreativen Ideen meiner Spielerschaft sorgen dafür, dass ich als Spielleiter so richtig glänzen kann. Und dann kommt Space Kraken mit all seinen automatisierten Abläufen, den Zufallstabellen und dem mitgelieferten Material an Karten, Gegnern, usw. Auch wenn ich mich wiederhole, es spielt sich wie ein analoges Computerspiel und genau durch diese Automatisierung kriegt es mich motiviert alleine zu spielen.

Dabei war mein Einstieg recht holprig. Ich finde, dass die Erklärungen an einigen Stellen zu kurz sind bzw. ich nur anhand der Fließschemata meine Probleme hatte. Abhilfe schaffen die Erklärvideos, aber ich fände schon schön, wenn ich nur mit dem Buch bewaffnet spielen kann und das möglichst zügig. Und so habe ich ein wenig gebraucht, bis mir die Mechanismen klar waren und mich auf mein Abenteuer konzentrieren konnte. Ich muss immer noch das Ein oder Andere nachschauen, aber das tue ich bei Rollenspielen genauso.

Das Buch selbst finde ich phantastisch, durch die Ringbindung sollte es lange stabil bleiben und hält auch dem vielen Blättern stand. Dazu kommen die vielen tollen Abbildungen und bisher ist meine Befürchtung, dass die Seiten das viele Radieren und neue Eintragen von Werten und Ausrüstungsgegenständen nicht überstehen, nicht eingetroffen. Ein weicher Bleistift ist hier aber definitiv Pflicht.

Der erste Abschnitt meines Abenteuers war, wie oben beschrieben, etwas holprig und hat Zeit gekostet. Trotzdem nimmt einen Space Kraken gleich mit, denn man erlebt spannende Geschichten. Der Wiederspielwert ist durch die vielen Kombinationen sehr hoch und wird im fertigen Buch noch einmal deutlich erhöht. Für den Einen oder Anderen mag es sicherlich befremdlich sein in Tabellen Zahlen- und Buchstabenkombinationen rauszusuchen und zu schauen, ob dahinter ein Event oder ein weiter Pointer steckt, aber ein gewisser Flow stellt sich schnell sein. Was mich bei Solospielen sonst stört ist die Tatsache, dass ich eigentlich Spieler bin, aber ich gleichzeitig auch die Welt um mich herum erschaffen muss. In Space Kraken bekommt man einen Mix aus Zufallstabellen und vorgefertigten Bodenplänen. Auch hier muss man immer wieder schauen, wofür die Buchstaben und Abkürzungen stehen, aber auch da kommt man rein.

Beim Spielen selbst ging bei mir alles recht flott. Die Kämpfe haben Zufallselemente und das Kampfsystem funktioniert schnell, bietet aber trotz der wenigen Mechaniken Abwechslung. Bisher waren die Kämpfe bei mir nie sonderlich lange, was mir sehr zusagt, es gibt nichts Schlimmeres als stupides HP-Runterkloppen. Und obwohl Space Kraken bei den Karten, den Kämpfen und der Erkundung von Orten sehr minimalistisch ist, habe ich unglaublich viel Kopfkino zu den Szenen. Jetzt, nach dem beendeten Kickstarter, wissen wir, was uns dann noch alles erwartet. Neben mehr Raumschiffen und jeder Menge neuer Crewmitglieder, bekommen wir auch mehr Monster, Bosse und Gegenstände. Ich finde, dass der Prototyp mit seinem abgespeckten Inhalt schon viel bietet, umso mehr freue ich mich auf das fertige Werk.

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